FU Fashion – Rückblick: Edition Wintersemester

Jede*r kennt sie: Man sieht sie auf dem Weg zum Seminar, in der Mensa, manchmal in der Schlange vor den Toiletten  – Menschen mit tollen Outfits. Aber wie schaffen sie das nur? Wo finden sie bloß diese Klamotten? Für alle von euch, die sich das auch schon immer gefragt haben, haben Irma Carnap und Emma Mehl nachgeforscht.

Oli findet die coolsten Teile in Kisten auf der Straße

Foto: © Emma Mehl

Wie heißt du und was sind deine Pronomen?

Ich bin Oli und meine Pronomen sind er/they.

Was hast du heute an?

Ich habe heute einen Leoparden-Blumen-Muster-Hose von meiner Mum an. Dann noch Plateaustiefel, die relativ hoch für meine Verhältnisse sind. Und einen hellen beigen Pulli, darüber eine fake Pelz-Jacke, die ich meiner Mitbewohnerin geklaut habe. Und eine Tasche, die ich selbst aus einer Jeans genäht habe. Es sind sogar noch die Beine dran.

Ich habe noch eine alte, gold-silberne Uhr von meiner Oma an. Dann noch ein paar Ringe, die ich irgendwo gefunden habe. Manche habe ich auch bei Vinted bestellt. Und natürlich noch ein paar Ringe an den Ohren. Meine Nägel habe ich mir selbst lackiert, weiß mit einem roten witzigen Muster, auch wenn die jetzt schon ein bisschen abgewetzt sind.

Meinen Gürtel habe ich aus einem Thrift-Store, in dem nur Omis arbeiten, die das ehrenamtlich machen, um Geld für ihre Gemeinde zu sammeln.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ich habe Bock irgendwie rauszufallen. Und etwas zu tragen, was ich selbst interessant finde und worüber man quatschen kann. Wenn Sachen zum Beispiel eine kleine Story haben, woher sie kommen, oder wenn ich sie von lustigen Leuten bekommen habe, denen ich auf der Straße begegnet bin. Oder ich habe sie von einer Kiste auf der Straße, da kann ich auch immer was zu erzählen.

Selbstgemacht, ausgeliehen oder Second Hand: Geheimtipps für den individuellen Look. Foto: © Emma Mehl

Woher bekommst du Inspiration für deine Outfits?

Ich habe keinen Bock, mich nach Gender-Normen zu richten und versuche, auch durch meine Kleidung meine Queerness nach außen zu tragen und deswegen sind besonders andere queere Menschen eine Inspiration für mich. Ansonsten würde ich sagen, dass die Menschen auf der Straße mich inspirieren. Wenn jemand zum Beispiel einen Look hat, der mir ins Auge springt, der irgendwie auffällig ist und anders aussieht als sonst. Das versuche ich mir dann zu merken und nachzumachen. Aber ganz oft sind es auch die Teile, die ich eben in der Kiste auf der Straße finde, die mir dann als Inspiration dienen.

Wo shoppst du gerne?

Natürlich gerne for free auf der Straße, bei meinen Eltern im Kleiderschrank oder im Keller. Manchmal gehe ich auch zu Humana oder Sozialkaufhäusern, wo die Sachen von Wohnungsauflösungen haben. Das ist dann extra cheap und man kann richtig viel mitnehmen. Dann versuche ich noch Sachen umzunähen, um sie interessanter zu machen.

Was machst du sonst so in deinem Leben? Neben der Uni gehe ich gerne in Clubs tanzen und hänge gerne mit meinen Friends ab. Das ist zwar ein sehr basic Hobby, aber es ist auch das, was mich am meisten erfüllt.

Jenny unterstützt ihre Bekannte, die süße Ohrringe in Vulven-Form macht

Lässig und praktisch. Foto: © Emma Mehl

Wie heißt du und was sind deine Pronomen?

Ich heiße Jenny und meine Pronomen sind she/her.

Was hast du heute an?

Ich trage die Plateau Dr. Martens und dazu eine Cargohose von Bershka. Mein Rollkragenpulli ist von Calvin Klein und die Fake-Fur Bikerjacke ist von Zara, die pinke Beanie von Acne Studios. Dann hab ich noch einen Ohrring von Vulva Power an. Das ist eine Freundin von mir, die macht in Berlin aus Kunstharz, in verschiedenen Farben, Schmuck in Vulven-Form. Und auf der anderen Seite trage ich einen Coca-Cola-Ohrring. Hier habe ich einen ganz normalen Kunststoffring mit verschiedenen Symbolen drauf, Ying-Yang-Zeichen, Smiley, Kirschen, und so weiter. An meinem Daumen trage ich den Ehering meiner Eltern. Weil sie den nicht tragen und ich den mega schön finde, durfte ich den behalten. Und an der anderen Hand trage ich einen Ring aus Kreta mit dem kretischen Alphabet. Am Ringfinger trag ich einen Freundschaftsring meiner Freundin.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Lässig und praktisch.

Woher bekommst du Inspiration für deine Outfits?

Von Streetwear, und von allem, was lässig und gemütlich ist. Und dunkel. Aber im Sommer mag ich auch farbliche Akzente und Muster sehr gerne.

Wo shoppst du gerne?

Ich schau gerne bei Worst Behavior vorbei. Ansonsten lasse ich mich gerne durch ASOS inspirieren.

Was machst du sonst noch in deinem Leben?

Ich studiere an der FU Soziologie im Master und arbeite im Human Ressources-Bereich. Außerdem mache ich Sport, Boxen, und versuche irgendwie das social life noch unterzubringen.

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