Wirbel vor der Vize-Wahl

Die Wahl des Vizepräsidenten für Forschung und Lehre sorgt schon im Vorfeld für Ärger. Der studentische Kandidat Philipp Bahrt blieb der Vorstellungsrunde des Akademischen Senats fern. Von Hannah Zabel

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Der studentische Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten für Forschung und Lehre Philipp Bahrt. Foto: Hannah Zabel

Wenn der Erweiterte Akademische Senat (EAS) am kommenden Mittwoch tagt, ist eine historische Entscheidung möglich: Erstmals könnte mit Philipp Bahrt ein studentischer Vertreter ins Präsidium einziehen. Gemeinsam mit drei Kandidaten aus dem Lager der Professoren kandidiert er um den Posten des neuen Vizepräsidenten für Forschung und Lehre. Doch bereits die Vorstellungsrunden der Kandidaten sorgten für Wirbel auf der hochschulpolitischen Bühne: In der vergangenen Woche fanden gleich zwei Vorstellungsrunden der Kandidaten statt. Anstatt sich gemeinsam mit den anderen Kandidaten vorzustellen, veranstaltete der Student seine eigene Veranstaltung.

Am Mittwoch sprachen Bahrts Kontrahent Klaus Hoffmann-Holland und die weiteren Vize-Kandidaten Brigitta Schütt und Klaus Mühlhahn vor den Mitgliedern des Erweiterten Akademischen Senats über ihre Ziele. Bahrt nahm als einziger der vier Kandidaten nicht an der Veranstaltung teil. „Es handelte sich hierbei um keine Veranstaltung des Präsidiums oder eine offizielle Veranstaltung des Akademischen Senats“, betont der Pressesprecher des Präsidiums. Dazu eingeladen hatten Verena Blechinger-Talcott, Mechthild Leutner und Felicitas Thiel, drei Mitglieder des Akademischen Senats.

Bahrt fühlte sich bei dieser Vorstellungsrunde nicht eingebunden, da er lediglich eine allgemeine Einladung zur Sitzung erhalten habe. Die sei an alle Mitglieder des Erweiterten Akademischen Senats verschickt worden. Daher war er davon ausgegangen, keine Möglichkeit zur Vorstellung zu haben.

„Niemand wäre dagegen gewesen“

Den Vorwürfen Bahrts widerspricht ein Gegenkandidat Hoffmann-Holland vehement: „Wäre Herr Bahrt zu der Veranstaltung gekommen oder hätte er vorher Interesse bekundet, wäre sicher niemand dagegen gewesen, wenn er sich vorstellt.“ Er selbst habe gerne noch einmal mit ihm diskutieren wollen.

Philipp Bahrt lud stattdessen am Donnerstag zu einer eigenen Veranstaltung ein, auf der er seine thematischen Schwerpunkte verdeutlichte: Er wolle sich um Interdisziplinarität, die Rolle der Beratungsstellen, das Studium Generale und die soziale Verantwortung der FU kümmern. Obwohl Bahrt alle Mitglieder der FU zu seiner persönlichen Vorstellung eingeladen hatte, blieb sein Publikum überschaubar. Gerade einmal dreizehn Zuhörer fanden sich im Sitzungssaal des Akademischen Senats ein. Die Geschäftsstelle des Akademischen Senats habe sich geweigert, seine Einladung über den FU-Verteiler an alle Universitätsmitglieder weiterzuleiten, obwohl dies bei der Bewerbung des FU-Shops auch möglich war. Bahrt findet dafür klare Worte: „Marketing und corporate identity sind offenbar wichtiger als Austausch und Demokratie.“ Er trete an, um dies zu ändern. Ob die Mitglieder des Erweiterte Akademische Senat ihn und seine Ziele mit ihrer Stimme unterstützen werden, wird sich am Mittwoch zeigen.

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FURIOS Redaktion

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