Ein Keks zum Verlieben

Nimm dir ‘nen Keks… Vielleicht wirst du die große Liebe darin finden. Studierende der FU entwickelten eine solche Datingstrategie und gewannen damit den Funpreneur-Wettbewerb. Von Lisbeth Schröder

Das Keks d'amour-Team am Tag der Siegerkundgebung. Von links nach rechts: Eliza, Mona und Sarah. Foto: privat

Das Keks d’Amour-Team am Tag der Siegerkundgebung. Von links nach rechts: Eliza, Mona und Sarah. Foto: privat

Parship, Elitepartner, eDarling: Das Internet explodiert nur so voll bunter Datingplattformen, die die große Liebe versprechen. Drei Studentinnen der FU nahmen sich dem Konzept an und setzten mit ,,Keks d’Amour“ noch einen drauf. Die Idee ist, der sonst anonymen digitalen Partnersuche eine persönlichere, interessantere Note zu verleihen. Das Konzept wirkt vielversprechend: Die Gründer setzten sich damit gegen ca. 50 andere Teams durch und gewannen den ersten Platz des Funpreneur-Wettbewerbs für innovative Geschäftsideen.

Den „Keks d’Amour“ kann man für 1,50 Euro in ausgewählten Geschäften, zum Beispiel im Pi-Café, erwerben. Das „lebensverändernde“ Gebäck schmeckt und sieht aus wie ein ganz normaler Glückskeks, doch im Inneren befindet sich statt einem Kalenderspruch das kurze Porträt eines Singles: Name, Alter und Motto. Das lautet bei Lucy aus Moabit dann z.B. „Always look on the bright side of life, das wird schon“. Außerdem gibt es im Inneren des Kekses einen Code, mit dem man auf die Website kommt und nach weiteren Liebschaften suchen kann.

Weniger Oberflächlichkeit

Hinter „Keks d’Amour“ stecken Eliza, Mona und Sarah, drei FU-Studentinnen Mitte 20, die beim Brainstorming für den Wettbewerb auf die Geschäftsidee kamen: „Es gab viele aktuelle Geschichten zu Datingwebsites und -apps in unserem Freundeskreis und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir sie eigentlich alle bescheuert finden. Wir waren dann auf der Suche nach etwas weniger Oberflächlichem“, erzählt Sarah. Einen Glückskeks vom Fließband in die Hand gedrückt zu bekommen, wirkt auf den ersten Blick auch nicht persönlicher. Doch Sarah verweist darauf, dass sie für den Wettbewerb keine Lebensmittel selber herstellen durften.

Die drei Studentinnen entwickelten also ein Geschäftsmodell, die Website und suchten dann nach Singles und Locations, die die Kekse verkaufen würden: ,,Wir haben erst einmal in unserem Bekanntenkreis rumgefragt, wer denn Lust hätte, sich im Keks zu verewigen. Dann sind Mona und Eliza durch die Cafégegenden getingelt und haben unsere Idee in Cafés, Bars und Shops vorgestellt. Bei den Locations hatten wir das Glück, dass die Besitzer sogar teilweise auf uns zugekommen sind.“ Für die Zukunft hoffen sie darauf, dass der Keks immer bekannter wird und sich noch viele andere Singles melden.

Starke Konkurrenz

Da sie mit dem ersten Platz beim Funpreneur-Wettbewerb 1.200 Euro erhalten haben, können sie ihre Ideen nun voll entfalten. „Wir haben’s eigentlich nicht erwartet, die Konkurrenz war dieses Jahrrichtig gut. Die Juroren verkündeten erst den dritten, dann den zweiten Platz und wir dachten uns, das wär’s gewesen“, so Sarah.

Mit „Keks d’Amour“ konnten sie sich gegen Unternehmensideen von anderen Studierenden, wie z.B. Cell2 durchsetzen. Dieses Unternehmen setzt sich mit Crowdfunding für Solarpanels zur Trinkwasserreinigung in Kambodscha ein. Natürlich könnte man sich fragen, ob eine Förderung eines solchen Projektes nicht für die Menschheit sinnvoller gewesen wäre. Dass der Funpreneurwettbewerb von der Stadt Berlin gefördert wird, begünstigt aber wahrscheinlich lokale Projekte. Die drei Studentinnen jedenfalls hoffen, wenn möglich zu expandieren: ,,Wir wollen den Keks natürlich auch in andere Städte Deutschlands bringen, uns aber erstmals auf Berlin konzentrieren.“

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

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