Landurlaub wird unterschätzt. Für ein langes Wochenende ließ Max Krause den Lärm der Großstadt hinter sich, um die Ruhe im norddeutschen Dorf Wacken zu genießen.
Ein Dorffest wie es im Buche steht: Hier bieten ortsansässige Händler Waren aus der Region feil, dort wird Grillfleisch und Bier verspeist, und über allem liegt die gemütliche Atmosphäre des Landlebens. Endlich habe ich gefunden, was ich in Berlin so schmerzlich vermisse.
Urlaub als Entschleunigungserfahrung ist definitiv im Kommen und das 2000 Einwohner starke Dorf Wacken ist einer der Pioniere bei der Erschließung dieses Tourismuszweiges. Schon seit 25 Jahren gibt es hier einen Zeltplatz für Aussteiger, der sich mittlerweile trotz horrender Preise – 170 Euro für vier Nächte – ausgesprochener Beliebtheit erfreut.
So habe auch ich mich dieses Jahr zum ersten Mal nach Wacken aufgemacht. Doch scheint selbst der beschauliche Urlaub auf dem Land mittlerweile in die Fänge des Massentourismus geraten zu sein. Auf dem gesamten Campinggelände sind Lebensmittel nur zu überteuerten Preisen zu haben. Zudem ist alles voller Menschen, die zudem auch noch zu jeder Tages- und Nachtzeit betrunken zu sein scheinen. Dabei liegt über allem ein schier nicht auszuhaltender Geräuschpegel. Und daran trägt das traditionelle Angebot an Heavy Metal keine Schuld.
Doch zumindest das Dorfleben hat nichts von seiner Beschaulichkeit verloren. Ein einziger Supermarkt, eine Kirche, eine Hauptstraße, das war’s. Die Einwohner sind allesamt offen und herzlich zu den vielen Touristen, die sich über die engen Bürgersteige drängen. Vielleicht sollte ich noch einmal außerhalb der Hauptsaison vorbeischauen.