Furiose Tipps: Advent an der Uni

Es ist soweit, die Weihnachtszeit ist da. Für alle, die keinen Adventskalender haben, sei es weil das Bafög diesen Monat noch nicht angekommen ist oder weil für euch der Adventskalender den weihnachtlichen Kapitalismus verkörpert – We got you covered! Elias Fischer gibt euch sieben Alternativen für die zweite Adventswoche auf dem Campus.

Unser Adventskalender verspricht Stressabbau während der Weihnachtszeit. Quelle: Pixabay

16. Dezember

Heute Morgen wabern noch immer gespenstisch die Stimmen von gestern durch deinen Kopf, die die Apokalypse einer verpassten Weihnacht prophezeiten, sollte tatsächlich der Docht der fünften Kerze brennen. Abgesehen davon, dass von uns wahrscheinlich noch nie jemand einen Adventskranz mit fünf Kerzen gesehen hat und damit das Anzünden der Nummer Fünf de facto unmöglich ist, setzt ihr heute euer bestes Fragender-Nicolas-Cage-Gesicht auf und entgegnet allen, die euch ansprechen: „Und was ist, wenn die fünfte Kerze brennt?”

17. Dezember

Der Pfarrer Lutz eurer Gemeinde sucht händeringend nach einer Reserve im Krippenspiel. Gesucht wird ein*e Darsteller*in der störrischen Art. Genauer gesagt einen Eselersatz. Die erste Wahl leidet seit kurzem unter der äußerst seltenen Stimmbanddegeneration I-in-A-Inversion. Statt des typischen „IiiiAaaa” raunen die Lastentiere dann nur noch ein Loblied auf braune Stoffwechselprodukte „AaaAaa”. Du witterst die einzigartige Chance, dein Portfolio für die Schauspielschule zu erweitern, und meldest dich beim besorgten Pfarrer. Wenn dein „IiiAaa” sitzt, spendiert dir der Pfarrer sogar eine Jahresration Oblaten.

18. Dezember

Maria schaffte es, schwanger zu werden, ohne das sexuelle Vergnügen vorab. Wir wollen euch von der Lust nicht abhalten, aber eine neue Challenge als Tipp einführen: die unbefleckte Empfängnis. Formt euren Bauch zu einer Kugel, indem ihr eurem Magen wahllos alles, was die Adventsteller an Süßigkeiten darbieten, empfangen lasst, ohne zu krümeln oder zu kleckern. Auf die Plätzchen, ohne Flecken, los!

19. Dezember

Alle zuhause sind gestresst. Unter den ganzen Weihnachtsturbulenzen leidet dieses Jahr die Kreativität für ansprechende Deko. Noch nicht einmal euer Christbaum ist geschmückt. Welche Farbe? Lametta oder nicht? Elektronische Kerzen auf gar keinen Fall, oder? Mach es wie folgt und lass dich dabei von deinem Radio beraten: Für jedes Mal, dass du Michael Buble hörst, hängst du eine blaue Kugel an einen Ast; Für Mariah Carey verfeinerst du die grüne Nadelpracht der Nordmanntanne mit ein paar Strähnen silbernen Lamettas; und für jedes Mal, dass ein Track einer*s bereits verstorbenen Interpret*in erklingt, stecke eine Wachskerze an den Baum.

20. Dezember

Schlittenfahren und Weihnachtszeit gehören für euch zusammen. Leider liegt in Berlin noch kein Schnee. Deswegen stellt ihr euch heute einfach mal mit Skianzug, Fäustlingen und Holzschlitten vors Berghain. Wenn ihr beim Türsteher angekommen seid, zeigt ihr euren selbstgemalten Schlittenführerschein vor und sagt: „I hoab g’hört, doa giabts a scheene Abfahrt.” Mut wird bekanntlich belohnt.

21. Dezember

Die Adventszeit rückt Menschen näher zusammen. Eine Folge ist die zunehmende Häufigkeit von Spieleabenden. Ihr habt aber schon alles tausendmal gespielt: Werwölfe, Wizard, Krazy Words, Ravensburger Spielesammlung. Selbst Exit- bzw. Escape-Games haben mittlerweile den Reiz verloren. Wie wäre es aber mal mit „Entrance” á la Kevin-allein-zuhaus? Lockt am späten Abend alle Sicherheitsbediensteten mit Lebkuchen und Lumumba aus der Uni. Heizt alle Türgriffe auf, verseht alle Treppen mit Teer und Nägeln, sprüht Wasser auf die eiskalten Gehwegen und besorgt euch eine riesige Anlage, um die MG-Geräusche aus „The Expandables” laut abspielen zu können. Die Sicherheitsleute müssen nun versuchen, der Uni wieder Herr zu werden.

22. Dezember

Hahaha! Es ist die Arschkarte unter den Adventstipps! Denn: Es ist der kürzeste Tag des Jahres und ganz nebenbei Winterbeginn. Heute erscheint alles finster und gemein – voll automatisch. Wie gut, dass die 22 eine Schnapszahl ist und dadurch legitimiert, die Leber schon tagsüber zum Belastungstest zu bitten. Triff dich mit ein paar Freunden und renne ein paar „Circle of Death”. Du wirst feststellen, dass deine Lampen um 16 Uhr bereits so grell leuchten, dass dir der frühe Sonnenuntergang nicht einmal auffällt.

Autor*in

Elias Fischer

Seine Männlichkeit passt nicht ganz in den Bildausschnitt.

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