Nach der Sitzung des Erweiterten Akademischen Senats stehen nun auch die drei restlichen FU-Vizepräsidenten fest. Der große Coup blieb aus – zumindest bei der Wahl. Von Francis Laugstien.
Professor Klaus Hoffmann-Holland hat sich bei der Wahl des Vizepräsidenten für Studium und Lehre gegen den studentischen Kandidaten Philipp Bahrt durchgesetzt. Der Jurist erhielt 39 Ja- und 17 Nein-Stimmen, Bahrt 16 Ja- und 37 Nein-Stimmen. Ohne Gegenkandidaten wurden die Professoren Brigitta Schütt und Klaus Mühlhahn als weitere Vizepräsidenten gewählt. Bereits im Juni war der Posten der Ersten Vizepräsidentin mit der Professorin Monika Schäfer-Korting besetzt worden.
Hoffmann-Holland zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. „Mit dem Amt verbinde ich eine große Verantwortung“, sagte er gegenüber Furios. Er hoffe viele der besprochenen Vorhaben umsetzen zu können. Herausforderer Bahrt erklärte kurz nach der Wahl: „Das ist kein guter Tag für die FU.“ Hoffmann-Holland sei der letzte Kandidat, den sich die Studenten als Vizepräsidenten wünschten. Seiner Niederlage konnte er aber auch etwas Gutes abgewinnen: „Die 16 Stimmen werte ich als einen Achtungserfolg.“ Durch die Gegenkandidatur habe endlich einmal eine echte Wahl stattgefunden, so Bahrt.
Grüße von Snowden
Zu Beginn der anschließenden Sitzung, an der nur noch die regulären Mitglieder des Akademischen Senats (AS) teilnahmen, richtete FU-Präsident Peter André Alt freundliche Grüße vom frisch gewählten FU-Ehrenmitglied Edward Snowden aus. Dieser ließ über seinen Anwalt mitteilen, dass er sich durch die Entscheidung des AS sehr geehrt fühle und die Auszeichnung gerne annehme. Außerdem bekundete der US-Amerikaner Interesse, die Kommunikation über den bisherigen schriftlichen Rahmen hinaus auszudehnen. Alt sagte, man werde sehen, was sich machen ließe.
Im weiteren Verlauf healthyman complaints der Sitzung wurde über eine Änderung in der Zugangssatzung der Uni diskutiert. Auf Initiative des Landes Berlin sollen Hochleistungssportler, die Mitglieder von Olympiakadern und deshalb aufgrund ihrer Trainingsstätte ortsgebunden sind, bei der Vergabe von Studienplätzen gesondert berücksichtigt werden. Ebenfalls für Diskussionsstoff sorgte der von studentischer Seite eingebrachte Antrag auf fächerübergreifende Regelungen für letztmalige Prüfungstermine. Nach längerer Debatte wurde der Antrag abgelehnt.
Abgang mit Bums
Der große Paukenschlag ertönte am Ende der Sitzung: Die aus dem AS ausscheidende Professorin Mechthild Leutner hielt eine Abschiedsrede, die die Gesichter einiger Anwesenden erstarren ließ. Vielen Delegierten, so die Sinologin, ginge es zu stark um den Erhalt der eigenen Machtposition, weshalb kritische Stimmen im Gremium systematisch unterdrückt würden. Sie wünsche sich, dass sich der AS in Zukunft wieder verstärkt auf die Verbesserung von Studium und Lehre konzentriere. Zum Schluss bedankte sie sich dennoch für die Zusammenarbeit.