Habt ihr mal zehn Cent für uns?

FURIOS feiert zehnten Geburtstag. Um weiterhin unabhängigen Journalismus zu betreiben, wünscht Carla Spangenberg sich eine Zwangsgebühr von zehn Cent pro Semesterbeitrag. Ein Kommentar in eigener Sache und doch in eurem Interesse.

„Eine gemischte Tüte für zehn Cent, bitte.” Wie lange ist es her, dass man für zehn Cent am Kiosk noch eine bunte Mischung aus klebrigen, sauren und schlumpfigen Leckereien erstehen konnte? Wir bringen diese Zeiten zurück! Wie wäre es, wenn künftig zehn Cent des Semesterbeitrags in unabhängigen, vielseitigen Journalismus fließen würden? Denn FURIOS ist eine journalistische Wundertüte aus Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung. Mit dieser Mischung sichern wir die Meinungsvielfalt und -bildung an der Uni – kurzum, wir erfüllen quasi den gesetzlichen Auftrag öffentlich-rechtlicher Anstalten. Und das tun wir für euch mit mehr Sexappeal als Helene Fischer und seriöseren Nachrichten als Claus Kleber. Und das Beste: FURIOS ist von Studierenden für Studierende.

Gute Preise, gute Berichterstattung

Wir feiern in diesem Semester zehnjähriges Jubiläum und sind damit das älteste studentische und unabhängige Campusmagazin an der FU. Das liegt auch daran, dass wir das einzige sind. Damit sind wir zwar die vierte Macht der Uni, verfügen aber über keinerlei finanzielle Absicherung.

Während öffentlich-rechtliche Anstalten monatlich Zwangsgebühren von 17,50€ pro Haushalt einfahren, fällt die derzeitige Unterstützung für FURIOS klein aus: Ein kleines Büro und ein noch kleinerer Briefkasten, sind alles, was die Uni uns stellt. Dafür sind wir sehr dankbar und auch der Mangel an Sitzgelegenheiten im Büro konnte dank zahlreicher Club Mate- und Bierkästen behoben werden. Aber ein Büro ist nicht genug.

Möge die vierte Macht mit euch sein

Damit ihr informiert bleibt, quält unser Politikressort sich regelmäßig durch endlose Sitzungen des Studierendenparlaments sowie des Akademischen Senats und twittert live von Präsidentschaftswahlen und Streiks. So erfahrt ihr, was der Asta mit euren 7,50€ Zwangsgebühren (!!11!1) anstellt und wer sich hinter Präsidentschaftskandidat*innen und Listen verbirgt.

Unser Wissenschaftsressort filtert die Flut von Kongressen, Gastvorlesungen und Studien, damit ihr wisst, was in Sachen Bildung und Forschung gerade wirklich wichtig ist an der Uni. Für Service und Unterhaltung sorgt unser Campusressort. Es hält euch auf dem Laufenden über das Campusleben, verrät euch, wo es den besten Kaffee gibt und wo gerade eine vermeintliche Bombe entschärft wird. In Selbstexperimenten gehen wir an unsere Grenzen, laufen von Kreuzberg in die Uni, krabbeln aus dem Matrix in die U3 und spionieren undercover andere Unis aus.

Nebenbei kultiviert unser Kulturressort euer künstlerisches Gespür: Wir bieten eine Plattform für junge Autor*innen und Poet*innen, versorgen euch mit Rezensionen und entdecken Nachwuchskünstler*innen an der FU – das Frühlingsfest der Volksmusik bleibt euch aber erspart. Dabei betreiben wir weder PR für die Uni, noch für politische Hochschulgruppen, sondern berichten kritisch und nehmen kein (Rosen)blatt vor den Mund, wenn Gelder in blumige Projekte fließen.

Weil wir es wert sind

Das alles und noch viel mehr machen wir für euch. Und zwar für lau. Die Redakteur*innen und Autor*innen zahlen sogar noch drauf: Sie studieren durchschnittlich vier bis zehn Semester länger, das bedeutet länger Semestergebühren zahlen und länger zu wenig Geld, das wir für zu viel Alkohol ausgeben müssen – denn Journalismus ist ein harter Job, der nach Betäubung schreit.

An unserer kostenlosen Selbstausbeutung würde sich auch mit den Zwangsgebühren nichts ändern. Die Gebühren würden gerade so Druck- und Websitekosten decken. Derzeit finanzieren wir uns ausschließlich über Werbeanzeigen, wobei die Akquise von Werbekund*innen wertvolle Zeit raubt, die wir lieber in unsere journalistische Arbeit investieren würden.

Bald liegt unser Jubiläumsheft für euch zugänglich in der Uni aus. Ein Produkt aus schweißtreibenden Nächten und leidenschaftlichen Diskussionen in unserem kleinen Sauna-Büro. Ein Geschenk von uns an euch. Wie wär’s mit einer Tüte Dankbarkeit?

Autor*in

FURIOS Redaktion

Unabhängiges studentisches Campusmagazin an der FU seit 2008

1 Response

  1. Carola sagt:

    Ich fände die Gebühr von 10 Cent eine tolle Idee! Wäre das nicht vielleicht gemeinsam mit dem Finanz-Ausschuss des Astas zu erreichen? Gut fände ich auch, wenn die Furios einzelnd auf dem Semesterticket-beitrag gelistet werden würde, dann würden noch mehr Studierende auf das Magazin aufmerksam werden.

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