Und noch eine Berlin-Doku

Illustration: Lotta Grathwol

Vom 18.06 bis 02.07 drehte das ZDF- Format Terra X eine neue Doku in Berlin. Zeitreise Heimat soll die heißen, Mr. Wissen to go aka Mirko Drotschmann übernahm die Moderation und Line Grathwol durfte einen Blick hinter die Kulissen werfen.

„Mirko bereitet sich einen Döner zu“ – so steht es im Drehplan für Dienstag. Als es Dienstag wird, findet sich das Team aus sieben Menschen allerdings im Berliner Nikolaiviertel ein. „Der Regen am Freitag hat Schuld und den ganzen Drehplan durcheinandergeworfen”, erzählt Regisseurin Judith Völker. Und auch heute müssen die Dreharbeiten immer wieder wegen 15-Minuten-Stürmchen unterbrochen werden. Also stehen alle versammelt unter den Arkaden und die Protagonistin, die um die Ecke eine Boutique betreibt, erzählt stolz, was es hier alles zu sehen gibt: die Nikolaikirche als ältestes Gebäude Berlins beispielsweise und auch die kürzeste Straße Berlins.

Die Regiesseurin Judith Völker schwärmt vom Kopfsteinpflaster und dem besonderen Charme, dass das Viertel doch habe. Bevor es angefangen hatte zu regnen, erzählte sie noch dem Moderator Mirko in sieben verschiedenen Takes wie der Paddenwirt, ein Restaurant im Viertel, zu seinem Namen gekommen ist. Mirko, der eigentlich als Mr. Wissen to go für das Content Netzwerk funk verzweifelten Schüler*innen Geschichtswissen auf Youtube beibringt, gibt seine Kommentare dazu ab. Nach jedem Take werden die Objektive gewechselt, korrigiert, wo die beiden anhalten sollen und Wege geplant, wie die Pfützen auf dem Weg am besten umgangen werden können.

Ist das Berlin?

Das Nikolaiviertel. Nicht gerade der Ort, der danach schreit, repräsentativ für Berlin zu stehen. Mit den kleinen Boutiquen und der Kirche im Zentrum erinnert es eher an Kleinstadt als an die Hauptstadt. Ziel des Beitrages über Berlin soll es sein, die unterschiedlichen Seiten der Stadt darzustellen. So stehen neben dem Nikolaiviertel auch noch Drehtage am Kotti und dem Tempelhofer Feld auf dem Plan. Die typischen Berliner-Dokubilder dürfen aber auch nicht fehlen. Am Morgen hat sich die Crew noch auf dem Roten Rathaus befunden. Und natürlich wird es auch die klassischen „Brandenburger Tor-bei-Sonnenaufgang“- und „Alex-im-Zeitraffer-Bilder” geben. Ebenso wie eine Trabifahrt. Das Bild, das hier von Berlin gezeichnet wird, passt zum Sendezeitpunkt um 19:30 im ZDF und dem dazugehörigen Publikum.

Neben Berlin werden noch die zweit größten Städte Deutschland in der dreiteiligen Dokuserie vorkommen: München und Hamburg. In München seien sie schon gewesen, in zwei Wochen gehe es nach Hamburg, erzählt der Kameraassistent. Die Hälfte der Crew ist noch sehr jung und die Stimmung im Team entspannt. Sie alle scheinen mit Spaß dabei zu sein. Neben der Regisseurin, wuseln hier noch ein Kameramann, sein Assistent und ein weiterer Kameramann zum Einfangen von Schnittbildern herum. Dann natürlich noch Mirko als Moderator, eine Tonfrau und die heutige Protagonistin, die mit ihren bunten Klamotten und Make-up Farbe in den Regentag bringt. Der Setleiter studiert selbst noch und hat in der Arbeit bei solchen Drehs oder auch Liveshows seinen Traumstudijob gefunden. Die Truppe wirkt eingespielt und hat für die Fragen von Furios immer Zeit und erklärt gerne, was sie da gerade tun. Auch für ein Foto mit einer Münchner Mädchenschulklasse, die Mirko als Mr. Wissen to go erkannt hat, ist Zeit.

Das Team ist toll. Der Einblick hinter die Kulisse spannend. Es bleibt nur noch die Frage, inwiefern es diese Berlindoku schaffen wird, sich von anderen zu unterscheiden und ob es nicht mal Zeit ist, das Klischeeberlin und die Postkartenbilder über Bord zu schmeißen.

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